Schmerzen kenne ich
Magen-Darmbeschwerden, starke Regelblutungen und Regelschmerzen gehörten für mich bereits zu meiner Pubertät. Mit zwanzig Jahren war ich das erste Mal schwanger und mir ging es in dieser Zeit richtig gut. Ich war beschwerdefrei.
Doch nach der Geburt meines Sohnes waren meine Schmerzen wieder da. Ich quälte mich durch meine Aufgaben als Mutter und meine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel und zur Gepr. Handelsassistentin. Stundenlanges Stehen und die permanente Präsenz vor dem Kunden waren für mich an vielen Tagen im Monat kaum leistbar. Immer noch ging ich davon aus, dass das bei uns Frauen ebenso ist, nahm es hin.
Dann die zweite Schwangerschaft
Offensichtlich gehöre ich zu den Glücklichen unter uns, denn nach sieben Jahren wurde ich erneut schwanger und meine Zwillinge kamen zur Welt. Danach hatte ich noch mehr Aufgaben, noch mehr Schmerzen, immer stärkere Blutungen. Schmerzmittel waren die Regel.
Zu diesem Zeitpunkt, auf der Suche nach Hilfe für meine immer häufiger werdenden Magen-Darm-Beschwerden, begann ich mein Studium und schloss dieses mit einem Bachelor of Arts in Ernährungsberatung ab. Viele Selbstversuche mit unterschiedlichen Ernährungsweisen brachten mir etwas Linderung und verhalfen mir zu einer Ernährungsweise, die ich gut vertrage.
Der Verdacht: Frausein ist nicht automatisch schmerzhaft
Dann wurde ich zufällig auf Endometriose aufmerksam und sprach meine Frauenärztin darauf an. Eine Bauchspiegelung bestätigte diesen Verdacht dann vor 10 Jahren. Erstmalig wurden Endometrioseherde entfernt. Ich blühte auf, hatte Energie und entschloss mich, meinen Master in Prävention und Gesundheitsmanagement abzuschließen. Auch beruflich übernahm ich mehr Verantwortung in Leitungspositionen. Doch die Schmerzen und starken Blutungen waren nach knapp zwei Jahren wieder da. Ich fand es sehr herausfordernd, im Trubel mit Familie und Beruf für mich einen guten Weg zu finden, mit der Krankheit zu leben. Ich fühlte mich so hilflos und allein. Und oft auch missverstanden.
Ein für mich unvermeidbarer Schritt
Mit 36 Jahren traf ich dann eine einschneidende Entscheidung. Ich ließ meine Gebärmutter entfernen, verlor aufgrund starker Verwachsungen einen Eierstock.
Für mich war das die richtige Entscheidung, aber ich habe in dieser Zeit auch viele Frauen kennengelernt, die mit diesem Schritt unglücklich waren, sich nicht mehr wirklich als Frau fühlten. Dies waren wohl die ersten Situationen, in denen ich meine Hilfe in Gesprächen angeboten habe. Um meine Kompetenzen im Bereich Coaching auszubauen, absolvierte ich eine Ausbildung zur Psychologischen Beraterin, zum Business Coach, zur Hypnotiseurin und zur Expertin für Frauengesundheit.
Und heute?
Obwohl ich keine Periode mehr habe, sind monatlichen Beschwerden geblieben. Schmerzen im Oberbauch, Verspannungen im Zwerchfell, ausstrahlende Schmerzen in der Schulter begleiten mich und beeinflussen meinen Alltag. Über die Jahre hinweg habe ich jedoch herausgefunden, was mir gut tut, wie ich mir selbst helfen kann. Die Beschwerden sind deshalb nicht weg, aber ich gehe anders damit um.
…und falls Du Dich fragst, warum es hier so nach Sandstrand aussieht: wenn ich den weiten Horizont in den Augen, das Meeresrauschen in meinen Ohren, den rauen Wind in meinen Haaren und Sand unter meinen Füßen habe, dann bin ich bei mir, in meiner kreativen Kraft. An dieser Energie möchte ich Dich teilhaben lassen.